BONN. (hb) Manchmal ist das Leben als Kaderplaner nicht leicht. Und so fragt sich Beuels Verantwortlicher Thilo Mund vor dem Auswärtsspiel des BC Beuel in der Badminton-Bundesliga am kommenden Sonntag (11.30 Uhr) bei SC Union Lüdinghausen auch wenige Tage vor der Partie noch, wer überhaupt spielen kann.
Durch die Vielzahl von internationalen Turnieren, an denen sowohl die Stammspieler als auch die Spieler aus dem erweiterten Kader teilnehmen, ist derzeit nur der Einsatz von Hannah Pohl und Felix Hammes sicher.
Hinter dem Einsatz von allen anderen stehen derzeit mehr oder wenige große Fragezeichen. Eine ungewöhnliche, sogar sehr ungewöhnliche Situation für Mund, der nicht nur Kaderplaner von Team eins, sondern auch sportlicher Leiter des Vereins ist. Ob Brid Stepper nach ihrem Muskelfaserriss aus dem vergangenen Spiel schon wieder einsatzbereit ist, wird sich womöglich erst einen Tag vor Spielbeginn klären. Die anderen Spieler befinden sich derzeit alle auf Turnieren. Max Weißkirchen, Daniel Hess, Zach Russ, Clara Graversen und Jesper Toft spielen in Schottland bei den „Scottish Open“, Sanjeevi Padmanabhan Vasudevan nimmt an einem „Future series“-Turnier in Bulgarien teil. Und Beuels Brasilianer Ygor Coelho kann ebenfalls nicht aushelfen, da er sich auf dem Weg nach Südamerika zu einer Turnierserie befindet. Da wird die Auswahl kleiner, aber auch die Ergänzungsspieler sind fast alle im Einsatz. David Salutt befindet sich genauso in Schottland wie Einzelspezialistin Xi Xuefei. Dem breiten Kader sei Dank hat Mund den Kopf noch nicht in den Sand gesteckt und hofft nun auf eine Zusage von Anna Mikhalkova und Adam Pringle und unter Umständen auch von Yaro van Delsen. Falls auch diese Spieler absagen, „werden wir Spieler aus Team zwei und drei aufstellen und können nur hoffen, dass die Personaldecke bei Lüdinghausen ebenfalls dünn ist“, sagt Mund. Natürlich handelt es sich dabei um eine sehr unbefriedigende Situation für den Verein.
Und trotzdem: Lüdinghausen belegt nach einem schwachen Start derzeit den letzten Rang, gilt allerdings als einer der großen Konkurrenten von Beuel für die „Play off“-Plätze. Einer, besser noch zwei Punkte müssen das Ziel sein, um nicht vorzeitig die eigenen Chancen auf einen guten Start zu verspielen. Seinen Humor hat Mund aber trotz der ganzen Misere nicht verloren: „Irgendwie geht es immer und vielleicht kommen nicht alle unsere Spieler bis in die Endrunden und werden kurzfristig doch zur Verfügung stehen.“