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DER CHAMPION DANKT SEINER FREUNDIN

ANDREA ESKAU AUS DEM RHEINLAND FEHLTEN KNAPPE 23 SEKUNDEN FÜR EINE ZWEITE MEDAILLE - QUELLE: NORDIC PARASKI TEAM DEUTSCHLAND

PRINCE GEORGE. Martin Fleig holt in einem äußerst engen Rennen überraschend WM-Gold im Langlauf über 7,5 Kilometer vor Daniel Cnossen (USA) und Taras Rad (Ukraine). Das Team Klug/Härtl läuft in Prince George (Kanada) zu Bronze.

Vier Schießfehler hatten Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) am Samstag zum Auftakt der Para Ski nordisch-Weltmeisterschaften im kanadischen Prince George eine Medaille im Biathlon über die mittlere Distanz gekostet. Knapp 24 Stunden später trat der 29-jährige Gundelfinger mit reichlich Wut im Bauch zum Langlauf über die 7,5 Kilometer an – und holte Gold. Fleig verwies in 22:55.8 Minuten den Topfavoriten und überlegenen Gesamtweltcup-Führenden Daniel Cnossen um genau drei Sekunden und Taras Rad um rund fünf Sekunden auf die weiteren Podiumsplätze.

Das Zeug dazu hat Martin auch im Langlauf schon länger. Damit gerechnet haben wir trotzdem nicht“, sagte der Bundestrainer Ralf Rombach über den Biathlon-Doppelweltmeister von Finsterau 2017, der im Siegerinterview mit seinen Worten rang. Mit etwas Abstand wusste er, bei wem er sich zu bedanken hatte: bei seiner Freundin Stefanie Herrmann. „Ich möchte ihr diese Medaille widmen. Wir haben gestern lange telefoniert und sie hat mir Mut zugesprochen. Sie hat mir gesagt, dass ich mich nicht verstecken muss.“

Just mit dieser Einstellung ging er das Rennen an. „Ich bin losgerannt wie ein Gestörter, wollte meine Wut in Energie umwandeln. Eigentlich habe ich gedacht, dass ich das niemals drei Runden durchhalten kann, aber ich habe immer wieder an den Samstag gedacht.“ Bundestrainer Rombach verfolgte den Auftritt beeindruckt. „Er ist hinten hinaus sogar noch schneller geworden. Das war großer Sport.“

Nico Messinger blickt zuversichtlich nach vorn

Bei den Frauen in der sitzenden Konkurrenz fehlten Andrea Eskau (USC Magdeburg) als Vierte knapp 23 Sekunden für ihre zweite Medaille dieser WM. Über die fünf Kilometer gewann wie bereits einen Tag zuvor Oksana Masters (USA) vor ihrer Landsfrau Kendall Gretsch. Bronze ging an Birgit Skarstein (Norwegen). „Andrea hat alles reingelegt. Leider haben ihre Atemwege in der kalten Luft etwas zugemacht“, bedauerte Ralf Rombach. Anja Wicker (MTV Stuttgart) wurde Fünfte.

Bei den Sehbeeinträchtigten fuhren die frisch gebackene Weltmeisterin im Biathlon über die mittlere Distanz Clara Klug (PSV München) und ihr Guide Martin Härtl am Nachmittag (Ortszeit) erneut aufs Podium. Diesmal gab es Bronze. Für die 7,5 Kilometer im freien Stil benötigte das Team Klug/Härtl 24:45.7 Minuten, eine halbe Minute mehr als die Siegerin Oksana Shyshkova (Ukraine), die den Kampf um Gold mit einem Vorsprung von gerade einmal 1,6 Sekunden vor Carina Edlinger (Österreich) für sich entschied.

Ich habe mich heute ein wenig schwerfällig gefühlt, aber sonst war es super“, gab die 24-Jährige zu Protokoll. Ihr Trainer und Guide Martin Härtl war ebenfalls zufrieden. „Clara hat trotz des harten Rennens gestern ihre aufsteigende Form gezeigt.“ Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg) wurde mit seinem Guide Lutz Klausmann bei den Männern über zehn Kilometer Neunter. Der 24-jährige zeigte sich dabei läuferisch verbessert im Vergleich zu seinem ersten Auftritt am Samstag. „Wenn es weiter so bergauf geht, sind wir auf dem richtigen Weg“, sagte er. Gold ging an Yury Holub (Weißrussland).

Am Montag geht es in Prince George mit dem Langlauf-Sprint weiter. Dann sollen auch die anderen deutschen Starterinnen und Starter der WM wieder dabei sein. Der in der vergangenen Woche kranke Alexander Ehler (SV Kirchzarten) plant sein WM-Debüt

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