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ANDREA ESKAU VERFEHLT NUR KNAPP PLATZ ZWEI

Quelle NPC Schweden

ÖSTERSUND/ELSDORF. Im abschließenden Biathlon-Einzelrennen des Para Weltcups von Östersund überzeugen Clara Klug und Alexander Ehler mit starken Schieß- und Laufleistungen. Klug gewinnt, Ehler wird Zweiter.

Das morgendliche Training am Freitag hatte nichts Gutes erahnen lassen für das Team Klug/Härtl. „Wir waren auf Skiern und es ging gar nichts“, berichtet Clara Klug. Doch ein Mittagsschlaf wirkte Wunder – und als die sehbehinderte Athletin des PSV München am Abend mit ihrem Guide Martin Härtl an den Start des 12,5 Kilometer langen Biathlon-Einzelrennens von Östersund (Schweden) ging, waren die Probleme wie weggeschlummert. Dem Zweikampf mit der starken ukrainischen Konkurrentin Oksana Shyshkova stand nichts mehr im Wege.

Und zum vierten Mal im fünften Biathlon-Saisonrennen triumphierten am Ende die beiden Deutschen. Während Shyshkova fünfmal daneben ballerte, fanden alle 20 Schüsse der Münchnerin ins Ziel. Doch nicht nur das: Auch auf der Strecke war sie acht Sekunden schneller als ihre Konkurrentin. „Ich weiß nicht, wo die Energie herkam“, staunte die 24-Jährige und sendete ein „Riesendankeschön für die Bombenski“ an die Techniker des deutschen Teams.

Vor Klug lieferte schon Alexander Ehler (SV Kirchzarten) bei den Männern stehend über 15 Kilometer eine makellose Schießleistung ab und wurde Zweiter hinter dem unschlagbaren Franzosen Benjamin Daviet. Ehler unterstrich dadurch den positiven Eindruck der vergangenen Tage in Schweden. Als einziger der neun deutschen Starter hatte er alle fünf Langlauf- und Biathlon-Rennen absolviert und dabei zwei vierte, zwei dritte und einen zweiten Platz belegt, wobei im Langlauf-Sprint ein Sturz nach einem Überholmanöver eine weitere Podiumsplatzierung verhinderte. „Da war ich leider zu ungeduldig“, berichtete Ehler. Weniger erfreulich verlief die Woche für seinen Kirchzartener Vereinskollegen Marco Maier, der im abschließenden Biathlon-Rennen nach fünf Schießfehlern Achter wurde und schon die ganze Woche mit Rückenproblemen zu kämpfen gehabt hatte. „Er hat sich dennoch durchgebissen“, lobte der Bundestrainer Ralf Rombach.

Fleig und der Blumentopf

Beinahe fehlerlos über die 12,5 Kilometer geblieben wäre die in Elsdorf/Rhld. lebende Andrea Eskau (USC Magdeburg) bei den Frauen in der sitzenden Konkurrenz, doch ausgerechnet der 20. und letzte Schuss ging daneben. Dadurch fiel Eskau beim Sieg von Kendall Gretsch (USA) noch vom zweiten auf den dritten Rang hinter Oksana Masters (ebenfalls USA) zurück. Anja Wicker (MTV Stuttgart) hatte verletzungsbedingt (Überlastungsreaktion im Arm) auf einen Start verzichten müssen. Verein zur Förderung des nordischen Behinderten-Skilaufs Deutschland e.V. Geschäftsstelle: Keltenring 42, 79199 Kirchzarten Tel: 0151 27073286, Mail: info@nordski.de Vorsitzender: Wilhelm Brem, Schatzmeister Martin Haag Vereinsregister des Amtsgerichtes Stuttgart (VR 430453) / USt-Id-Nr.: 42099/46251

Auch bei den Männern im Schlitten gewann ein US-Amerikaner – wie zuvor in jedem anderen Rennen in Östersund. Daniel Cnossen überragt alles. Der 38-Jährige verwies am Freitag Taras Rad (Ukraine) und Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) auf die weiteren Ränge. Fleig war zwar in der Loipe der Schnellste, leistete sich aber drei Schießfehler und kassierte so drei Strafminuten. „Wenn ich so bei der WM auch auftrete, gewinne ich keinen Blumentopf“, ärgerte er sich. Patrik Fogarasi (SV Kirchzarten) schoss sogar achtmal daneben. „Mein Finger waren im Rennen steinhart. Ich hatte null Gefühl“, berichtete er.

Und auch Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg) erwischte es. Nach dem ersten Schießen lag der 24-Jährige mit seinem Guide Lutz Klausmann bei den Männern mit Sehbehinderung noch vorne, dann kamen wie bei Fleig drei Fehler hinzu. Am Ende landete Messinger auf Platz fünf, nahm es aber locker. „Mein Bein macht momentan wieder ein paar Probleme. Deswegen wollten wir es locker angehen lassen“, sagte er und fügte hinzu: Das Ziel war durchzukommen und sauber zu schießen. Das erste ist gelungen, das zweite nicht so ganz.“

Fahrplan bis zur WM steht

Die 14-jährige Merle Menje (StTV Singen) war am Freitagabend nicht am Start, weil sich die Gottmadingerin auf den Para Langlauf konzentriert. Bei ihrem ersten Auftritt bei einem Weltcup außerhalb Deutschlands hinterließ die Nachwuchsläuferin im Schlitten einen positiven Eindruck. „Sie hat sich sehr gut verkauft und hat auch abseits der Wettkämpfe fleißig trainiert“, sagt der Bundestrainer, der den fünften Rang im Sprint hervorhob. „Das war eine tolle Sache.“ Merle Menje selbst sprach von einer „megacoolen Erfahrung“.

Am kommenden Wochenende ist sie erneut im Einsatz – und die restlichen Schweden-Rückkehrer auch. In Isny und Nesselwang stehen die Internationalen Deutschen Meisterschaften an. Direkt im Anschluss reist die Nationalmannschaft nach Livigno (Italien), wo sie sich bis zum 7. Februar auf die Weltmeisterschaften Mitte Februar in Prince George (Kanada) vorbereitet. „Wir haben beim einen oder anderen noch ein paar Reserven“, sagt Rombach. „Die Zeit ist da.“

Einzig Clara Klug und Martin Härtl treten die Fahrt ins Trainingslager nicht an. Klug stehen einige Klausuren an der Uni bevor. Das Team bereitet sich deshalb in gewohnter Umgebung von Mittenwald aus auf die WM vor. „Wir haben in Kaltenbrunn und Seefeld wunderbare Bedingungen. Da werden wir gut trainieren können“, sagt die Münchnerin.

Weitere Informationen zum Nordic Paraski Team Deutschland und zum Weltcup stehen auf www.nordski.de und www.winterparasport.com.

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